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Diese Bahnstrecke ist auch unter dem Namen Val-de-Travers-Linie bekannt, schließt sie doch zum einen das Val de Travers an den Hauptort der Region Neuchatel (Neuenburg) sowie das Schweizerische Eisenbahnnetz an, zum anderen wird ein Übergang zum Französischen Nachbarn Richtung Pontarlier erschlossen. Die Bahnlinie ist normalspurig, eingleisig und mit dem Schweizer Stromsystem 15 kV 16,7 Hz Wechselstrom elektrifiziert und wird von Transports Régionaux Neuchâtelois (TRN) betrieben.
Regio Wendezug der SBB abfahrtsbereits nach Buttes im Bf Neuenburg am 29.3.2018 Ausgangspunkt für die nationalen Züge nach Buttes wie für die internationalen Züge ins französische Pontarlier ist Neuenburg (franz. Neuchâtel) am gleichnamigen See. Bis nach Auvernier benutzen die ins Val de Travers fahrenden Züge die Jurafusslinie nach Yverdon - Lausanne. Danach führt die Linie durch die Weinberge hinauf nach Bôle und bietet den Fahrgästen dabei eine gute Aussicht auf den Neuenburgersee. Es geht weiter bergauf in die Areuse-Schlucht, wo die Strecke zwischen Felsen hindurch und über zahlreiche Brücken und 8 Tunnels führt. Im Bahnhof Champ-du-Moulin, wo man den berühmten Felsenkessel Creux du Van erblicken kann, kreuzen sich jeweils die Regionalzüge. Über Noiraigue führt die Linie weiter nach Travers, wo die meisten Züge auf der Strecke des TRN (Transports Régionaux Neuchâtelois) nach Buttes weiterfahren. Der Abschnitt Travers – St.Sulpice wird im Museumsbetrieb mit Dampflokomotiven betrieben Übersichtskarte, zum Vergrößern anklicken (Quelle: openrailwaymap) Die internationale Linie nach Pontarlier steigt von Travers in Hanglage weiter an, vorbei an den ehemaligen Haltestellen Couvet CFF, Boveresse und Les Bayards. Im Grenzbahnhof Les Verrières fahren alle Personenzüge heutzutage durch, der Grenzbahnhof dient nur noch dem Güterverkehr. Nach Pontarlier hinunter fahren die Züge bereits auf französischem Boden, aber noch mit Schweizer Stromsystem. Pontarlier ist heute Grenzbahnhof (Personenkontrolle) und Systemwechselbahnhof auf das Französische Stromsystem 25 kV 50 Hz. Zur Geschichte der Strecke (Eröffnungsjahr, Bahngesellschaft):
Neuchâtel – Auvernier (als Teil der Jurafusslinie), 1859 von Chemin de
fer Franco-Suisse Die Strecke bis zum Grenzbahnhof Les Verrières gehörte der schweizerischen Compagnie Franco-Suisse (FS), das Teilstück von Les Verrières bis Pontarlier der französischen Paris-Lyon-Mittelmeer-Bahn (PLM). Anfangs war die PLM für den Betrieb der ganzen Strecke zuständig. Das schweizerische Teilstück gelangte durch Fusion am 1872 zur Suisse-Occidentale (SO), 1881 zur Suisse-Occidentale–Simplon (SOS) und 1890 zur Jura–Simplon (JS). Durch die Verstaatlichung der JS gelangte der Schweizer Teil der Strecke am 1. Mai 1903 zu den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Die PLM als Besitzerin des französischen Streckenabschnitts wurde am 1. Januar 1938 verstaatlicht und in die SNCF integriert. Die Compagnie du Chemin de fer régional du Val-de-Travers, abgek. RVT, mit Sitz in Fleurier, wurde 1881 gegründet mit dem Ziel, die Ortschaften im Val de Travers durch eine Eisenbahnstrecke zu erschliessen. Zwar gab es schon seit 1860 die von der Chemin de fer Franco-Suisse erbaute internationale Strecke nach Pontarlier, doch wurde die Strecke in Hanglage aufsteigend über den Orten im Tal errichtet. So hat Couvet 2 Stationen, seit 1860 die aktuell nicht mehr bediente Haltestelle an der Strecke nach Pontarlier und seit 1883 den auch heute bedienten Bahnhof an der Talstrecke nach St. Sulpice. 1999 fusionierte die RVT mit benachbarten Betrieben, an denen ebenfalls der Kanton Neuenburg namhafte Beteiligungen hielt – die Bahngesellschaft Chemins de fer des Montagnes Neuchâteloises (CMN) und der Busbetrieb Compagnie des Transports du Val-de-Ruz (VR) ehemals Überlandstrassenbahn Régional du Val-de-Ruz (VR) – zu den Transports Régionaux Neuchâtelois (TRN). Am Abschnitt Fleurier – St.Sulpice wurde 1973 der Personenverkehr eingestellt und auf Busbetrieb umgestellt. Der stillgelegte Streckenabschnitt wurde zum 100-Jahr-Jubiläum 1983 durch Nostalgiefahrten wiederbelebt und erhielt 1984 mit der Gründung des Dampfbahnvereins Vapeur Val-de-Travers (VVT) einen neuen Nutzen. Der VVT unterhält inzwischen das Depot am Streckenende in St-Sulpice und nutzt die Strecke für Dampffahrten. 2012 wurde dann auch die Konzession für den Streckenabschnitt Fleurier–St-Sulpice auf die Vapeur Val-de-Travers übertragen. Bereits 2001 wurde die Oberleitung abgebaut.
Alte Remise der RVT in Fleurier Elektrifizierungen:
1927 Neuchâtel – Auvernier 15 kV AC 16.7 Hz (SBB)
Die Stationen:
Der SBB Wendzug nach Buttes in Neuenburg kurz vor der Abfahrt (29.3.2018)
Aufwärts geht es durch die Weinberge, während die Jurafusslinie weiter
Zugkreuzung
Tief errodiert der Fluss Areuse in der gleichnamigen Schlucht
RE nach Pontarlier im Abzweigebahnhof Travers
Mustergültig bei den Eidgenossen auch in der Romandie - sofort Anschluss an das Postauto
Travers - Pontarlier:
RE nach Pontarlier abfahrtsbereit in Travers. Die Gleise Richtung Frankreich steigen sogleich nach dem Bahnhof stetig bergan und sind von der Tallinie aus lange Zeit zu beobachten
---------------------------- Landesgrenze CH / F bei km 41,1 (ab Neuenburg) / km 464, 8 ab Paris Gare de Lyon ..............
Tunnel: Tunnel Vauseyon, 58 m (an der Jurafusslinie vor Neuchâtel-Serrières) Weitere 8 Tunnel werden beim Durchörtern der Areuse-Schlucht durchfahren, nämlich
Von Travers Richtung französischer Grenze bei Les Verrières werden auf der internationalen Strecke weitere 3 Tunnel durchörtert, nämlich
Der Betrieb heute:
Drei RegioExpress-Verbindungen verkehren täglich auf der
internationalen Strecke von Neuchâtel nach Pontarlier mit Zwischenhalt in
Travers. Es verkehren frankreichtaugliche RBDe 562 des
SBB-Regionalverkehrs. Durchschnittlich alle zwei Stunden ist es auch
möglich, mit dem Regio nach Buttes zu fahren und dort hat man Anschluss
mit dem Autobus nach Pontarlier.
SBB Wendezug im Bf Buttes am 29. März 2018 Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF; Erstmals Online publiziert: 28. Oktober 2018; Letzte Ergänzung: |
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Sonntag, 28. Oktober 2018 21:54:34 +0100
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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