DEFF Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung Dr. Michael Populorum AustriaEisenbahnforschung # Eisenbahn-Archäologie # Eisenbahn-Geographie # Eisenbahn-Geschichte

DEEF Dr. Michael Populorum Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung

>Startseite<

CH: Die Metro von Lausanne

Die Metro in Lausanne als schienengebundenes Nahverkehrsmittel der Stadt Lausanne neben dem straßengebundenen ÖV-Angebot Autobus und Obus besteht aus 2 Linien, nämlich:

M1: Stadtbahn Lausanne vom Stadtzentrum Flon nach Renens (7,8 km Länge)

M2. U-Bahn Lausanne von Ouchy am Seeufer über Flon nach Epalinges-Croisettes (5,9 km Länge)

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Die Metro in Lausanne - Übersichtsplan zum Vergrößern durch Klick (Quelle: Wikipedia Gemeinfrei)

Die Linie M1 (Stadtbahn Lausanne)

Die im Mai 1991 eröffnete und 7,8 Kilometer lange Linie m1 verbindet die Station Flon im Zentrum von Lausanne mit dem Hochschulquartier (2 Hochschulen) und hat im Bahnhof des westlichen Nachbarortes Renens wieder Umsteigemöglichkeit zu den Gleisen der SBB. Da sie mehrfach vom Individualverkehr gekreuzt wird, entspricht sie technisch gesehen einer Stadtbahn; im Innenstadtbereich sowie in Malley sind drei Stationen unterirdisch, die anderen liegen an der Oberfläche. Ursprünglich hiess die M1 Tramway du sud-ouest lausannois (TSOL), wobei sich dieser Name bei vielen Benutzern der Linie erhalten hat. 

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Metro M 1 am unterirdischen Bahnhof Lausanne Flon

Die Betriebsführung wurde den Transports publics de la région lausannoise (TL) übertragen. Seit dem Jahr 2000 wird sie als Linie M1 der Métro Lausanne bezeichnet. 2012 fusionierte die TSOL sowie die LO (M2) mit der TL (Transports publics de la région lausannoise, dt. Öffentlicher Verkehr der Region Lausanne).

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

In Lausanne Flon besteht die Möglichkeit zum Umstieg auf die M 2 sowie die Lokalbahn LEB nach Bercher

Die M1 ist normalspurig, eingleisig mit tw. zweigleisigem Ausbau und ist mit 750 Volt Gleichstrom aus der Oberleitung elektrifiziert. Die Strecke hat 15 Stationen, wovon 3 unterirdisch im Tunnel liegen.

Der Betrieb auf der Linie M1 erfolgt mit Zweisystem-Triebwagen (elektrisch, diesel-elektrisch für Fahrten im Depot) des Typs Bem 4/6. Bei diesen Wagen, die von DUEWAG, Ateliers de constructions mécaniques de Vevey ACMV und ABB hergestellt wurden, handelt es sich um eine Variante des Stadtbahnwagens Typ B. Sie haben eine Kapazität von 96 Sitzplätzen und 246 Stehplätzen. Da dies in den Stosszeiten nicht ausreicht, wird dann in Mehrfachtraktion gefahren.

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

eine freundliche Fahrgebung im Inneren und modernste Info-Screens

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon


Zur Eröffnung der Strecke im Jahr 1991 wurden zwölf Wagen mit den Nummern 201 bis 212 geliefert. Im Jahr 1995 wurden zur Taktverdichtung in der Hauptverkehrszeit fünf weitere Wagen mit den Nummern 213 bis 217 geliefert. Vom Dezember 2013 bis Januar 2015 wurden fünf weitere zweiteilige Triebwagen 218 bis 222 in Betrieb genommen, um in der Hauptverkehrszeit im Fünfminutentakt mit Doppeltraktionen fahren zu können. Die Einzelteile der Wagenkästen wurden von Kesmon Meccanica in Barbengo gebaut und bei Bombardier Transportation in Villeneuve VD montiert, die Drehgestelle stammen von ausgemusterten Stadtbahnwagen Typ B der Kölner Verkehrsbetriebe, die Fahrzeuge wurden von Mitarbeitern der Montreux–Berner Oberland-Bahn im Depot der TL in Lausanne endmontiert. Da das Depot erweitert und elektrifiziert wurde, konnte auf einen dieselelektrischen Antrieb verzichtet werden.

Die M1 verkehrt in der HVZ im 5-Minuten-Takt.
 

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Am Endpunkt im Bahnhof Renens, Übergang zur SBB

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

ET 218 und daran ET 221 auf der Brückenkonstruktion bei der Einfahrt in den Bahnhof Renens (28.3.2018)

Eine Doppeltraktion der M1 fährt in den Endbahnhof Renens ein

Die Linie M2 (U-Bahn Lausanne)

Die U-Bahn Lausanne (m2) ist eine 5,9 km lange U-Bahn-Linie in Lausanne, welche von Ouchy (373 m) am Ufer des Genfersees über den Bahnhof Lausanne und das Stadtzentrum nach Epalinges-Croisettes (711 m) führt. Sie weist den grössten Höhenunterschied aller U-Bahnen der Welt auf. Die 2008 eröffnete Linie entstand aus dem Umbau der Zahnradbahn Lausanne–Ouchy.  Sie ist die erste und einzige U-Bahn in der Schweiz.

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Vollautomatisch, fahrerlos und mit Traktion auf Gummireifen, die auf "Planken" neben den Gleisen rollen

Die Zahnradbahn Lausanne–Ouchy ursprünglich Drahtseilbahn Lausanne–Ouchy, abgekürzt LO, französisch Funiculaire Lausanne–Ouchy, war eine Zahnradbahn und zuvor eine Standseilbahn in der Schweizer Stadt Lausanne. Sie verband die Station Flon unweit des erhöht liegenden Stadtzentrums mit dem SBB-Bahnhof und dem Stadtteil Ouchy am Ufer des Genfersees. Sie wurde am 22. Januar 2006 eingestellt und bis September 2008 zu einer vollautomatischen U-Bahn ausgebaut (Métro Lausanne). Die Gesellschaft Métro Lausanne-Ouchy SA gehörte vollständig der Stadt, die Betriebsführung erfolgte durch den Verkehrsbetrieb Transports publics de la région Lausannoise (TL).

Die normalspurige Bahn war nach dem System Strub erbaut. Die 1482 Meter lange Strecke besass fünf Stationen und war eingleisig mit einer Ausweiche bei der Station Montriond. Sie überwand eine Höhendifferenz von 106 Metern, wobei die maximale Neigung 11,6 % betrug. Die Stationen Flon und Gare CFF (Hauptbahnhof) liegen im Tunnel. Die Bahn verkehrte tagsüber alle acht Minuten.

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Der Zugang zur Metro in Ouchy ist an der gleichen Stelle wie vorher zur Zahnradbahn

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon


Die Zahnradbahn Lausanne-Gare, abgekürzt LG, verkehrte auf der Bahnstrecke zwischen Flon und dem SBB-Bahnhof. Sie befuhr dabei ein zweites Gleis parallel zur Zahnradbahn Lausanne–Ouchy und lag vollständig im Tunnel. Die Länge betrug 318 Meter, der Höhenunterschied 37 Meter und die maximale Neigung 12 %. Ein einzelner Wagen pendelte ständig zwischen den beiden Stationen hin und her, ohne festen Fahrplan. Die Eröffnung der Strecke Flon–Ouchy erfolgte am 16. März 1877, die parallel dazu liegende Strecke Bahnhof−Flon wurde am 4. Dezember 1879 eröffnet..

Beim Betrieb der U-Bahn wird auf französische Technik gesetzt. Die 15 zweiteiligen Einheiten sind 30,68 Meter lang, 2,45 m breit und 3,47 m hoch, sie können maximal 351 Fahrgäste aufnehmen. Die erste Einheit wurde am 2. September 2006 nach Lausanne geliefert, die übrigen folgten im Abstand von zwei Monaten.

DEEF Video auf Youtube: Die Metro M2 im Bereich der ehem. Zahnradbahn von Flon nach Ouchy


Die Linie M 2 wird führerlos und vollautomatisch befahren, die Bahnsteige besitzen Türen, die gleichzeitig mit den auf gleicher Höhe befindlichen Fahrzeugtüren geöffnet und geschlossen werden. Das Prinzip von Fahrbahn und Führung wurde von der Pariser Métro übernommen.

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Die Türen schirmen die Trasse vor Personen ab und erhöhen so die Sicherheit deutlich

Die Elektrizitätzufuhr erfolgt über die als Stromschienen mitbenutzten seitlichen Führungsschienen.
Die U-Bahn-Strecke ist 5,9 Kilometer lang und umfasst 14 Stationen, wovon vier bereits bestanden. Es gibt vier Tunnelabschnitte, die eine Gesamtlänge von 5,3 Kilometern aufweisen. 600 m der Strecke verlaufen ausserhalb von Tunneln. Der Höhenunterschied zwischen den Endstationen Ouchy (unten am See gelegen) und dem am Hügel gebauten Vorort Croisettes beträgt 336 Meter, wobei die durchschnittliche Steigung 5,7 Prozent, die Maximalsteigung zwölf Prozent beträgt.

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Triebwagen im Bahnhof Ouchy

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Im Inneren der "fahrerlosen U-Bahn"

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Hier verlief auch die alte Strecke der Zahnradbahn bis 2006

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

Flon als zentraler Umsteigepunkt

DEEF Videoclip auf Youtube: Metro M2 auf der Neubaustrecke nördlich von Lausanne Flon

 

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

2 ET im Endbahnhof Croisettes

Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon

In Croisettes am Stadtrand besteht Anschluss an Busse in Umgebung, die direkt vor dem Metrostation halten

Linie M3:

Als Erweiterung des U-Bahn-Netzes ist eine neue Linie M3 geplant, welches das Quartier Blécherette mit dem Stadtzentrum und dem Hauptbahnhof verbinden soll. Der Baubeginn der neuen Linie soll 2018 erfolgen.

    Metro Lausanne Schweiz Ouchy Renens Flon        

In Lausanne Flon ist auch der Ausgangsbahnhof der Regionalbahn LEB nach Bercher

Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info >

 redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org  

Bericht von: Dr. Michael Alexander Tiberius Populorum, Chefredakteur Railway Research Austira / DEEF; 

Erstmals Online publiziert: 07. November 2018; Letzte Ergänzung: 8.11.2018

DEFF Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung Dr. Michael Populorum AustriaEisenbahnforschung # Eisenbahn-Archäologie # Eisenbahn-Geographie # Eisenbahn-Geschichte

DEEF Dr. Michael Populorum Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung

Last modified  Donnerstag, 08. November 2018 09:45:57 +0100
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 

 Impressum/Copyright        Unterstützung & Sponsoring