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Die Leobersdorfer Bahn als Verbindungsspange von West- und Südbahn (St. Pölten an der Westbahn, Leobersdorf an der Südbahn) sowie als Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs des Traisentals, des Gölsentals sowie des Triestingtals wurde wie folgt eröffnet:
Unsere Vorfahren hatten aber noch weiterführende Pläne, sie strebten noch danach, ein miteinander verwobenes Netz an Eisenbahnlinien zu errichten und zu betreiben und nicht wie die heutigen betriebswirtschaftlich angelesenen Eisenbahnmanager, die davon keine Ahnung mehr haben und meinen, nur "profitable" Linien haben ein Recht auf Existenz. Unsere Vorfahren planten, die Seitenäste (Flügelbahnen) weiter nach Mariazell und von dort weiter ins Mur- und Mürztal zu führen. Einzig der 1. Weltkrieg kam und die Niederlage Österreich-Ungarns verhinderte alle weiteren Eisenbahnbauten. Denn die heutigen Bahn-Manager und Politiker bauen nicht fertig was unsere Vorfahren geplant haben sondern sie zerstören nur: Hauptast Leobersdorfer Bahn zwischen Hainfeld und Weissebach Neuhaus: kein Verkehr mehr seit 2004 Amputierung 1 Flügelbahn Traisen - Kernhof: Ab 1988 wird nur mehr bis St. Ägyd am Neuwald gefahren Amputierung 2 Flügelbahn Traisen - Kernhof: Ab 2010 wird nur mehr bis Schrambach gefahren Stilllegung Flügelbahn Freiland - Türnitz: 2001 Nach der Stilllegung der Strecke nach Türnitz passierte ein gutes Jahrzehnt nichts, dann kam man auf die Idee (Onkel Erwin hat das sicher gefreut), die zwischenheitlich verwachsenene Schienen rauszureissen und auf der Eisenbahntrasse einen Radweg zu errichten. Wobei das sicher besser ist als die Trasse ohne Funktion zu lassen und man hat durch die Errichtung des Radwegs immerhin die Option, in der Zukunft bei Bedarf und vor allem einem nachhaltigerem Denken in der Politik auf dem "Platzhalter" Radweg wieder Schienen verlegen zu können.
Übersichts-Skizze "Leobersdorfer Bahn im regionalen Kontext". Quelle: Elmar Oberegger 2008 Im Sommer 2014 machte ich eine Exkursion zu dieser stillgelegten Strecke bzw. zum neuen Radweg - nachfolgend eine kleine Foto-Dokumentation für meine gewogene Leserschaft:
Ankunft im Bahnhof Türnitz - mit dem Postbus von Lilienfeld aus - trotz Österreich Card 1. Klasse muß ich Vollpreis zahlen für den ÖBB-eigenen Postbus (eine Frechheit!)
Vor dem Bahnhofsgebäude war man im Sommer 2014 gerade dabei, die letzten Schienen rauszureissen, tabula rasa zu machen
Noch erkennt man hier die Eisenbahngeschichte
Im Abreissen von Eisenbahnen ist man besonders in Niederösterreich unter "Onkel Erwin" Spitze - ansonsten veröden bzw. versandeln Gebiete im Weinviertel, Waldviertel, Mostviertel und auch in dieser Gegend aufgrund dieser Politik immer mehr
Das Heizhaus wird jetzt privat genutzt
Das Bahnhofsgebäude wurde von der Gemeinde Türnitz gekauft und soll unbestätigten Meldungen zufolge später einmal die Polizei behergen
Hui, schnell weg damit, sonst könnte ja jemand auf die Idee kommen zu sagen wie positiv Eisenbahnen sind....
"Güter auf die Schiene" (Verkehrsministerin Doris Bures) - hahaha, selten so gelacht
Der 2013 eröffnete Radweg wurde von der EU ausgezeichnet - man hat offenbar die speziell am Wochenende desaströsen öffentlichen Verkehrsverbindungen mit dem Bus nicht mitbewertet
Am Ortsrand der Marktgemeinde Türnitz, knapp 1.900 Einwohner, Bezirk Lilienfeld, "Mostviertel"
Hektometerstein 8,2. Die Streckenlänge Freiland (405 m über der Adria) - Türnitz (457 m.ü.A.) betrug 9,2 km
Großteils verläuft die Strecke im Halbschatten, aber die teilweisen freien Flächen brachten den Wanderer an diesem Sommertag gehörig zum Schwitzen
Der erste von 3 Tunneln, der 155 m lange Dickenauer Tunnel. Das Bahntrassee folgt in diesem Abschnitt der das Tal entwässernden Türnitzer Traisen
Für temporäre Beleuchtung ist im Tunnel gesorgt
Im Dickenauer Tunnel
Unmittelbar nach dem Tunnel bei km 6,1 befand sich die Haltestelle Dickenau
Gut erhaltener Hektometerstein 5 km
Hektometerstein 4,9 km umgefallen am Wegesrand
Adaptierte Brücke kurz vor der ehem. Haltestelle Moosbach (Streckenkilometer 4,2)
Nach der Haltestelle kommt auch bald der Moosbachtunnel (Länge 32 m) in Sicht
Inschrift über dem Portal NÖLB (Niederösterreichische Lokalbahn) mit dem Erbauungsdatum 1908
Blick durch den Moosbachtunnel zum 3. Tunnel, dem 133 m langen Prinztaltunnel
Portal des Prinztaltunnel
Ein Teil des Prinztaltunnels besteht aus unbehauenem Fels, ein Teil ist gemauert
Km Angabe an der Tunnelwand
Bei km 3 befand sich die Station Lehenrotte.Was hier geplant ist (Jausenhütte?) konnte ich nicht erfahren
Einfahrtssignal (auf Halt) Freiland
Ende des Radweges nach der Brücke über die Traisen und vor der abgerissenen Strassenbrücke. Dahinter der Gleisstutzen des Bahnhofs Freiland
Bahnhof Freiland 2010 - da war noch Personenverkehr bis St. Ägyd am Neuwald. Heute ca. 2x täglich ein Holzzug Fazit: Eine kurzweilige eisenbahnarchäologische Wanderung. Wanderzeit ca. 2 Stunden ohne Pausen. Achtung: Keine Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke, auch keine in Freiland - Onkel Erwins Reich verödet leider immer mehr. Tip: Besuch des Industrie- und Feldbahnmuseums in Freiland, Bericht DEEF >>> DEEF Bericht Die Leobersdorfer Bahn >>>
Sollten Sie Anregungen zu den Projekten haben oder eigene Beiträge oder Fotos präsentieren wollen, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Bitte um Info > redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur Railway Research Austria / DEEF; Erstmals Online publiziert: 13. August 2014; Ergänzungen: |
