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DEEF-Blog 2017: Kundenfrust: S-Bahnen in Salzburg täglich überfüllt

Ein Bekannter, regelmässig auf Österreichs Schienen mit seiner Österreichcard unterwegs und in Salzburg beheimatet, sieht sich immer öfter mit völlig überfüllten S-Bahn-Garnituren auf der Südlinie (S 3) konfrontiert. Da Bahnfahren in Österreich ja nicht unbedingt billig ist und mein Bekannter obendrein noch eine Österreichcard 1. Klasse besitzt, aber im Nahverkehr in Österreich im Unterschied zu Deutschland und der Schweiz keine 1. Klasse angeboten wird, war es nur legitim, sich über die überfüllten Züge bei den ÖBB zu beschweren - Antwort kam bis dato keine retour, aber vielleicht hilft ja die Wiedergabe seiner Eingabe an die ÖBB hier an dieser Stelle, dass man sich doch des Problems annimmt.

 

Zug der S-Bahnlinie 3 auf der Saalachbrücke zwischen Freilassing und Salzburg

 

 

Wobei natürlich die Finanzierung des Nahverkehrs seit einiger Zeit in Österreich Ländersache ist und da das Land Salzburg und sein Landesrat gefordert ist, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen um die Kundenzufriedenheit zu steigern.

 

Was hat mein Bekannter nun geschrieben?

Die Eingabe an die ÖBB:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die S- 3 Schwarzach- St.Veit bzw Golling - Salzburg HBF - Freilassing wird sehr gut angenommen, eigentlich für die ÖBB und auch für jeden Mobiltätsmanager eine sehr erfreuliche Tatsache.

Aber leider sind die Züge, in der Früh wie auch abends restlos überfüllt, nur mehr unbequeme Stehmöglichkeiten und das trotz der auf dieser Strecke zusätzlich verkehrenden REX - Züge.

Morgens etwa zwischen 6 Uhr 30 und 8 Uhr 30 Richtung Salzburg HBF ist dann ein Zustieg bereits ab Oberalm oder Puch und jedenfalls im Stadtgebiet, vor allem mit Gepäck oder Fahrrad fast unmöglich, auch ergeben sich beim Aussteigen oft recht gefährliche Situationen, da der Bereich der Türen durch stehende Fahrgäste verstopft ist.

Ihre Lokführer müssen das ja täglich beobachten und kennen daher die Situation; haben diese bislang noch nichts gemeldet ?

 

Auch ist dadurch der Fahrplan nur sehr schwer einhaltbar.

In den Morgenstunden und Abendstunden wäre daher eine höhere Frequenz, viertelstündlich, so ferne auf dieser Strecke möglich, sehr zu begrüßen oder zumindest bei allen diesen Zügen eine Doppelgarnitur.

Auch eine halbstündliche Frequenz wochentags am Abend zumindest bis 21 Uhr Richtung Golling wäre eine Forderung.

Ich war übrigens beim Magistrat Salzburg als Umweltschutzkoordinator u.a. für das Mobilitätsmanagement für Magistratbedienstete tätig und jetzt für den Österreichischen Städtebund, Bereich Umweltschutz und Gesundheit.

mit freundlichen Grüßen

Dr.W. A.
immer noch recht zufriedener Besitzer einer ÖsterreichCard

 

Fazit:

Die S-Bahn in Salzburg wird Opfer ihres eigenen Erfolgs, frustrierte Fahrgäste wegen Überfüllung der Garnituren sind die Folge. Sieht man sich den Fahrplan an, so muss man feststellen, dass abends bereits um 19.21 ab Sbg. Hbf der Halbstundentakt Richtung Golling und weiter Richtung Innergebirg endet und danach nur mehr im Stundentakt gefahren wird. Da kann man sich nur der Forderung des Fahrgastes anschliessen, dass ein Halbstundentakt bis 21 Uhr angeboten werden muss.

 

Und weil wir gerade dabei sind: Ein Stundentakt! am Wochenende ganztags ist wahrlich auch nicht kundenfreundlich und sollte auf einen Halbstundentakt geändert werden. Das dritte Gleis nach Freilassing wurde ja eben vor ein paar Wochen gelegt und das wurde ja immer als Hindernis für einen weiteren Ausbau der S-Bahn genannt, auch Richtung Straßwalchen (S2).

 

Man kann gespannt sein, ob ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 nun wirklich ein Vierteilstundentakt von/nach Freilassing angeboten wird und ob diese Taktverbesserung auch dann abends und am Wochenende spürbar wird. Es ist jedenfalls so zu fordern! Das kostet zwar einiges, aber es ist doch zu hoffen, dass das Land Salzburg den Nahverkehr zukünftig ausschreiben wird und nicht mehr pauschal (zu überhöhten Preisen) an den Monopolisten ÖBB vergeben wird. Durch diese Ausschreibungen könnten die Politiker ihren Bürgern ja dann ums gleiche Geld mehr Angebot im Öffentlichen Verkehr zur Verfügung stellen man schaue nur nach Bayern oder mache dorthin eine Bildungsexkursion!

 

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 11. Oktober 2017; Ergänzungen: -

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Last modified  Mittwoch, 11. Oktober 2017 21:27:15 +0200
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung # Railway Research Austria 2009-2020 

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