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Gestern am 31. Oktober 2015, nach einem schönen Tag in Innsbruck mit Oldtimerfahrt nach Igls zum Saisonausklang der Tiroler Museumsbahnen, ging es mit dem Railjet 169 zurück nach Salzburg. Die Fahrt ging vorerst allerdings nur bis Freilassing, denn dort hieß es: "Streckensperre zwischen Taxham-Europark und Liefering wegen Personenschaden".
Nun gut, das kommt ja leider öfter vor dass sich Personen vor Züge werfen um aus dem Leben zu scheiden, und event. sind ja wieder Flüchtlingshorden auf den Schienen unterwegs gewesen so wie diese undisziplinierten Massen das ja in den letzten Wochen öfters gemacht haben. Meist dauert so eine Sperre gut 1 Stunde, diesmal sollte es jedoch über 2,5 Stunden dauern, bis es weiterging.
ÖBB Premiumprodukt Railjet - kein SEV für die Kundschaft
Und hier setzt meine Kritik an: Während für die Kunden der Meridian-Züge innert kurzer Zeit ein Schienenersatzverkehr bis Salzburg organisiert wurde, rührten die ÖBB für ihre Kunden keinen Finger. Fakt also: Das private EVU Bayerische Oberlandbahn (BOB) organisiert für seine Fahrgäste in den Meridian-Zügen innert kurzer Zeit Schienenersatzverkehrsbusse (SEV), die staatliche ÖBB, der größte Mobilitätsanbieter des Landes rührt für seine Kunden, die in Summe sicher deutlich mehr für die Reise bezahlt haben, keinen Finger.
Offenbar sind den Disponenten in der VLZ (Verkehrsleitzentrale) der ÖBB im fernen Wien die Fahrgäste "in der Provinz" völlig povidl, man tut nicht mehr als unbedingt notwendig. Wie von Insidern zu hören ist, liegt dort in der VLZ am Wiener Hauptbahnhof ja einiges im Argen, angefangen von mangelnden Streckenkenntnissen bis hin zum Engagement für die Kundschaft. Das konnte ich selbst schon mehrmals miterleben, bspw. wenn der letzten Zug nach Klagenfurt (der geht ja schon um 20.12!) keine 10 Minuten auf einen verspäteten Railjet aus Westen (Innsbruck, Bregenz, Zürich) wartet und dann die Fahrgäste in Salzburg stranden und tw. dann mit Taxis!! nach Kärnten transportiert werden mußten.
Das private EVU Bayerische Oberlandbahn richtete sofort SEV für seine Meridiankunden ein
Fazit: Von einem professionellen Verkehrsunternehmen würde man sich schon erwarten, dass man innert von knapp 3 Stunden einen Schienenersatzverkehr einrichtet und nicht die Fahrgäste im Zug versauern läßt. Das private EVU BOB hat in diesem Fall gezeigt was es heißt, kundenorientiert zu handeln und nicht in Beamtenmanier keinen Finger zu krümmen wie die Staatsbahn ÖBB.
Irgendwie hat man immer den Eindruck, daß die ÖBB-Manager diesbezüglich einfach nicht lernfähig und lernwillig sind. Daher liebe Leserinnen und Leser, in solchen Fällen sofort beschweren, am besten über die Facebookseite der ÖBB oder als Leserbrief, jedenfalls so, dass die Öffentlichkeit davon erfährt - alles andere wie Beschwerden an die ÖBB selbst sind sinnlos, die landen meist in der Rundablage. Ihre Meinung? redaktion@dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org
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Alle Beiträge geben die Meinung des jeweiligen Autors wieder. Beiträge (Blogs) von anderen Autoren (Bloggern) sind gerne willkommen. Die Beiträge dienen dazu, die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren. Der investigative Journalismus soll zu einer Verbesserung der Dienstleistungen im Eisenbahnsektor Anstoß geben und ist nicht Selbstzweck sondern dem Wohle der Eisenbahn verpflichtet Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals Online publiziert: 1. November 2015; Ergänzungen: - |
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Sonntag, 01. November 2015 21:40:15 +0100
Autor/F.d.I.v.: Kons. Univ. Lekt. Dr. Michael Alexander Populorum DEEF # Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung #
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