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DEEF-Blog 2014: Dem Alltag entfliehen - einmal Bahnhofsresti Feldkirch und zurück

Der Weg ist das Ziel - wer immer diesen Spruch zum ersten mal losgelassen hat war wohl ein weiser Mann (oder gar eine weise Frau?) und wenn am Endpunkt so einer Reise auch noch ein angenehmer Ort lockt, dann kann das ja nur ein fescher Ausflug (sorry: Exkursion) werden.

 

Ich hatte einiges im kreativen Bereich zu erledigen, sprich das Hirn war gefordert, aber andererseits drohte mir zuhause im Büro die Decke auf den Kopf zu stürzen (was der Gehirnleistung wohl in keinster Weise förderlich erschien) und da ich aus der Vergangenheit wußte, daß das Rütteln und Schütteln auf der Schiene verbunden mit vorbeiziehender abwechslungsreicher Landschaft mich besonders kreativ stimmt, war es nur eine logische Entscheidung, die Arbeit nicht im Office sondern unterwegs auf Schienen zu erledigen. Da ich - auch bedingt durch meinen krankheitsbedingten Ausfall mit angeschlossener Schonung (siehe >>>) schon einige Zeit nicht mehr über den Arlberg gekommen bin, stand der Endpunkt der kreativen Arbeitsreise schnell fest: Das Bahnhofsrestaurant in Feldkirch, wohin ich schon mehrmals in der Vergangenheit gereist war.

 

Die Fahrt im RJ 160 ohne Vorkommnisse, ausser dass ich einiges an Arbeit weitergebracht habe und von der Arbeit am Notebook aufblickend ich mich an der schönen Landschaft meiner Heimat Österreich delektiere. Bis Innsbruck fahre ich die Strecke ja öfters und ob der beiden Tunnel im Unterinntal hat die Strecke ja deutlich an Qualität eingebüßt - wie eine "Rohrpost durchgeschickt" formulierte dies einmal ein Leser an unsere Redaktion. Ab Landeck ist die Strecke der Arlbergbahn aber allemal interessant wenn nicht sogar spektakulär. Und auch der Railjet muß sich trotz seiner 230 km/h Höchstgeschwindigkeit den alpinen Gegebenheiten anpassen und fährt mit "menschlicher" Geschwindigkeit dahin.

 

foto bild picture image Arlbergbahn DEEF Dr. Michael Populorum

 

Zum Glück gibt es hier noch keinen Basistunnel, denke ich mir, und widme mich wieder der Arbeit als wir nach der mächtigen Trisannabrücke im Weinzierl-Tunnel verschwinden und danach gleich nach der Linienverlegung im deutlich längeren Moltertobeltunnel.

 

Nach dem Arlbergtunnel auf der Südrampe kann ich jedoch nicht umhin aus dem Fenster zu blicken, auch wenn wir in steter Abfolge von einem der zahlreichen Tunnel verschlungen werden. Die mächtigen steinernen Aufnahmsgebäude an der Südrampe - Wald am Arlberg, Hintergasse bis hinunter nach Braz nach dem weltberühmten Bogen von Branz - zeugen von einer langen und stolzen Eisenbahngeschichte, auch wenn hier seit Jahren dank verfehlter Eisenbahnpolitik kein Zug mehr stehenbleibt. Das Wetter scheint trocken zu bleiben und ich freue mich, in Feldkirch im Gastgarten direkt am Bahnsteig sitzen zu können.

 

Und so wurden es auch mehr als 2 herrliche Stunden in Feldkirch. Direkt am Hausbahnsteig unter einem mächtigen Schirm packte ich mein Notebook voller Schaffenskraft aus, bestellte ein großes Mohrenbier, welches flugs von der netten Kellnerin in einer Tulpe serviert wurde. Ah, der erste Zug prächtig, stimulierend, wobei die Art des Gefässes natürlich auch zum Genuß beitrug - diese neuen pokalartigen Biergläser mag ich nicht, da kriege ich immer das Gefühl aus einer Blumenvase zu trinken. Die Biertulpe, eine perfekte Form!

 

Mein Sitzplatz ist genial - direkt am Hausbahnsteig mit Blick in das Loch des Schattenburgtunnels (des neuen wohlgemerkt), das Geschehen am Bahnhof im direkten Blick.

 

foto bild picture image Bahnhofsrestaurant Feldkirch DEEF Dr. Michael Populorum

Mein creativer Arbeitsplatz in Feldkirch - so läßt es sich für einen Eisenbahnforscher arbeiten

 

Neben den Regionalverbindungen nach Bregenz bzw. Lindau sowie nach Bludenz bzw. Schruns im Montafon (S-Bahn Vorarlberg) natürlich noch der Fernverkehr. Nachdem der Railjet nach Wien abgefahren ist (ich nicht an Bord, 2 Stunden später geht ja der nächste) macht sich ein alter Bekannter bemerkbar - der Verschub am Gleis des Hausbahnsteigs, heute erledigt von der Diesellok 2068 009-6. Dann in kurzer Folge hintereinander der Intercity von sowie nach Wien West, NOCH mit Autoverladung, die man ja seitens der ÖBB beim nächsten Fahrplanwechsel 2014/15 liquidieren möchte - schließlich ist ein Autozug ja mit vermehrter Arbeit verbunden und wer möchte das schon von den "neuen Managern", Umweltgedanke hin, Umweltgedanke her....

 

foto bild picture image Bahnhofsrestaurant Feldkirch DEEF Dr. Michael Populorum foto bild picture image Bahnhofsrestaurant Feldkirch DEEF Dr. Michael Populorum

Bahnhofsrestaurant Feldkirch heute und im vorigen Jahrhundert

foto bild picture image Bahnhofsrestaurant Feldkirch DEEF Dr. Michael Populorum

 

Ich geniesse es wie immer dort zu sitzen, der bestellte Wurstsalat mit Salatgarnierung ist wie immer herrlich erfrischend und das Pivo aus dem Ländle vom Mohrenbräu sowieso. Das  Bahnhofsresti in Feldkirch ist ja ein Ort mit einem äusserst interessanten Lokalkalorit, Menschen aller Rassen und Klassen (um es mal so zu formulieren) sind dort anzutreffen. Zum Glück waren die schrägen Gestalten des nahen Heims an diesem Tag nicht vor Ort, welche ja seit geraumer Zeit dort ab und an anzutreffen sind. Die Auswahl der Speisekarte ist groß und man ißt gut hier im Resti.

 

time to go: Wie im Flug sind die 2,5 Stunden Aufenthalt verflogen, ich habe einiges an Arbeit weitergebracht am Wirtshaustisch, ich fühle mich gesättigt und vom Mohrenbräu bestens gelabt. Es sollten ja schließlich und endlich 3 Halbe werden. Kurz in das ÖBB Reisecenter, sicher ist sicher, eine Last-Minute-Reservierung ist nie schlecht und für mich als Inhaber der Österreichcard 1. Klasse auch gratis.

 

Und heim gehts mit dem RJ, der aus Bregenz bzw. Zürich kommt, ich steige in den 169er aus Zürich ein, der mich in ein paar Stunden bequemer Fahrt nach Salzburg zurückbringen wird. Mich zurücklehnend im Gestühl der Businessklasse, in einem dieser mächtigen "Gynäkologenstühle" bestelle ich mir bei der weissblonden Serviertochter aus Ungarn als Gratis-Businessgetränk einen "Schlumi", einen Piccolo Sekt vom Schlumberger.

 

Bis bald auf ein Neues! Eine Fahrt zum Bahnhofsresti in Feldkirch ist immer eine Reise wert. Für einen eisenbahnaffinen Menschen wie mich einfach Kontemplation pur!

 

Link Bahnhofsrestaurant Feldkirch: www.bahnhofreste.at

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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF;  Erstmals Online publiziert: 3. Juni 2014; Ergänzungen: 10.6.2014

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Last modified  Samstag, 02. Mai 2015 11:23:50 +0200
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