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Autor: Dr. Michael Populorum, 27.4.2013 In Österreich herrscht Aufbruchstimmung im Öffentlichen Verkehr - nicht dass das aus weiser Voraussicht unserer Damen und Herren Politiker freiwillig geschieht - nein, sondern weil es schlicht und einfach 5 Minuten vor 12 Uhr ist und es ohne modernen und grosszügigen Öffentlichen Verkehr nicht mehr gehen wird - das hat man in Graz, Linz, Innsbruck und natürlich in Wien kapiert. Aber wohl nicht in Salzburg, hier ist es bereits 5 Minuten nach 12 und der Öffentliche Verkehr dümpelt - von einigen Erfolgsprojekten wie der Salzburger Lokalbahn und der S-Bahn (leider nur S3 Golling - Freilassing) abgesehen - seit Jahren auf niedrigem Niveau dahin. Genauso wie sich das Erziehungsmodell von der "antiautoritären Erziehung" als Sackgasse entpuppt hat so muss man einfach eingestehen, dass in Zeiten von immer mehr Stau, Lärm und gesundheitsgefährdenden Abgasen und den damit verbundenen enormen volkswirtschaftlichen Kosten die Mär von "Freie Fahrt für freie Bürger" oder "Komm gib Gas ich will Spass" keine Zukunft mehr hat. Zugegeben, ich war auch kein Kostverächter und habe manchen Spass gehabt diesbezüglich, aber die Zeiten ändern sich und man wird ja nicht nur älter sondern zum Glück auch weiser. Obwohl, wenn ich mir unsere Politiker hier in Salzburg ansehe, dann zweifle ich an dem Gedanken mit der Weisheit... Aber noch ist nicht aller Tage Abend und in Salzburg sollte man schnellstens einen Blick über den Tellerrand wagen - dabei muss man ja nicht nur nach Südtirol und dem dortigen erfolgreichen Öffentlichen Verkehr blicken, es genügt ein Blick in unsere benachbarten Landeshauptstädte: Graz:
Neue barrierefreie Strassenbahngarnituren in Graz, neue Nahverkehrsdrehscheibe unter dem Grazer Hauptbahnhof seit Ende 2012 Linz:
Citytunnel in Linz bereits verwirklicht, die Offensive Richtung Westen geht fort - bald ist Traun erreicht Innsbruck:
Grosse Öffi-Offensive in Innsbruck - im Westen wurde vor Kurzem Höttiing Au erreicht, die weitere Verlängerung ist bereits im Bau. Linie 3 wurde auch nach Amras verlängert (Bild links oben). Die Wiederbelebung der Lokalbahn nach Hall i.T. ist bereits fix beschlossen
Detailberichte zu den einzelnen Öffi-Offensiven in den Landeshauptstädten sind in Ausarbeitung Und Salzburg? In Salzburg wird seit jeher viel geredet seitens der Politik aber wenig umgesetzt. So toll sich bspw. die Erfolgsgeschichte der S1 (Salzburg - Lamprechtshausen bzw. Trimmelkam, Betreiber SLB) und der S-Bahn Salzburg mit der Linie S3 (Golling - Salzburg Hbf. - Freilassing, Betreiber ÖBB) liest, es geht leider nichts mehr weiter, die visionslosen Verwalter (statt Gestalter) in der Salzburger Politik verursachen einen Stillstand, ein Desaster in der Verkehrspolitik, der sich immer deutlicher in Stau, Lärm und Gestank manifestiert. Als Grund wird meist "kein Geld" als Ausrede vorgeschoben. Als Ausrede wohlgemerkt, es gibt "ärmere Städte / Länder" als Salzburg aber mit deutlich besserem Öffentlichen Verkehr. Es ist wahrlich lächerlich, dass diese Stadt und das Land nicht in der Lage bzw. Willens sind, ein bereits begonnenes Loch um ein paar Kilometer zu verlängern - ein Armutszeugnis! Und der Halbstundentakt an der S2 Richtung Strasswalchen könnte bereits Realität sein wenn nicht dauernd wider besseren Wissens erklärt wird, dass das wegen Trassenknappheit nicht geht. Das sind wiederum nur belegbare Ausreden, die tagtäglich tausende nicht notwendige Autofahrten in die Stadt und innerhalb der Stadt verursachen. Ohne die Leistung des in Salzburg so beliebten Obus und der Autobusse der Fa. Albus im innerstädtischen Verkehr schmälern zu wollen, aber diese sind tw. am Ende ihrer Kapazitäten angelangt und stehen mangels durchgehender Busspuren selbst immer öfter im Stau. Die Fahrzeiten sind dementsprechend unattraktiv. Die seit Jahrzehnten!! im Grunde von allen Parteien goutierte Regionalstadtbahn mit der unterirdischen Weiterführung der bereits seit Jahren im Untergrund des Salzburger Hbf. endenden Lokalbahn in den Süden der Stadt als 1. Schritt wird zwar immer wieder vor Wahlen versprochen aber ausser grossen Worten waren bis dato keine Taten zu vermelden.
Nicht einmal für diesen Doppelgelenksobus als dringend notwendige Verstärkung der Linie 3 will man in Salzburg Geld in die Hand nehmen Zukünftig gilt es, hartnäckig die bisherigen visionslosen Blockierer in der Politkergarde und der Beamtenschaft an ihre Pflichten und an ihre Versprechen zu erinnern und notfalls in dieser causa auf die Strasse zu gehen und die Versprechen einzufordern. Denn sonst erstickt Salzburg vollends im Stau, im Gestank und im Lärm. Zum Schaden der Anwohner, der Besucher und Touristen sowie der Wirtschaft. Als oberste Prämisse hat die bestmögliche Lebensqualität der ansässigen Bevölkerung zu gelten! Die unten abgebildeten Personen und deren Parteien gilt es an ihr JA zur Regionalstadtbahn am 5. April 2013 zu erinnern - regelmässig, unnachgiebig, medienwirksam!
Die RSB - Regional-Stadtbahn Salzburg - muss endlich Wirklichkeit werden! Ohne dieses Kernelement wird die zukünftige Salzburger Verkehrspolitik weiter Schiffbruch erleiden!
Noch ein Blick über die Grenzen wo es Erfolgsmodelle im Öffentlichen Verkehr zu studieren gilt:
Die Vinschgaubahn in Südtirol
Die schmalspurige Nonstalbahn (Lokalbahn Trient - Malé - Marilleva) im Trentin ist weiter auf Expansionskurs
Natürlich sollte man das "Karlsruher Modell" dabei nicht vergessen (Bericht folgt)
Linktip DEEF: Endlich eine Regional-Stadtbahn für Salzburg?? >>> JA zur RSB beim Verkehrshearing Salzburg 2013 >>> Die Vinschgaubahn >>> Die Nonstalbahn >>>
Externer Linktip: Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische (Expertengruppe Fuchs, Perner, Weiser und Co.) >>> Alle Fotos: Dr. Michael Populorum
Längst versprochen aber immer noch kein Spatenstich - die dringend notwendige Verlängerung der Lokalbahn in den Süden der Stadt verbunden mit einem Upgrading in Richtung Regionalstadtbahn-Netz
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Bericht von: Dr. Michael Populorum, Chefredakteur DEEF; Erstmals Online publiziert: 27. April 2013; Ergänzungen: 2.12.2014 |
